Chicorée-Feldsalat mit Birne, Kaki und Knödel-Croûtons

Es gibt Fähigkeiten in der Küche, die ich ganz gut beherrsche (z. B. Dinge in einer Pfanne schwenken oder diverse Lebensmittel fein säuberlich schneiden), aber es gibt natürlich auch ein paar Sachen, bei denen ich nicht unbedingt punkte. Ganz oben auf dieser Liste steht: Mengen realistisch einschätzen. Vielleicht liegt es mir sogar in den Genen, denn auch meine Oma kocht in der Regel genug fürs ganze Dorf, obwohl wir nur zu sechst am Tisch sitzen. Grundsätzlich ist das ja auch nicht verkehrt, denn lieber gibts zu viel, als dass jemand nicht satt wird, oder? Die Reste lassen sich oft wunderbar noch am nächsten Tag verwerten, was bei mir jedoch in einem Teufelskreis endet. Nehmen wir an, dass ich zu viel Reis gekocht habe. Der wird am nächsten Tag gebraten, doch ich mache dazu schon wieder so viel Gemüse, dass auch das nicht alle wird. Also habe ich nun Gemüse-Bratreis über, der dann auch am darauffolgenden Tag verbraucht werden muss. Weil ich ein bisschen Abwechslung reinbringen will, mache ich mir eine Soße dazu und koche davon – ihr ahnt es – auch wieder zu viel. Ich stoppe meine Ausführung an dieser Stelle, denn ihr habt mein „Problem“ natürlich schon längst verstanden.

Von einer Sache mache ich aber absichtlich zu viel, weil ich mich direkt schon auf das Resteessen am nächsten Tag freue: Klöße und Knödel! Die übrig gebliebenen Exemplare kann man fabelhaft anbraten und mit dem restlichen Rotkraut, veganen Gulasch oder was es eben dazu gab, erneut essen. Das ist aber nun wirklich kein Rezept, das ich hier runterschreiben muss – und trotzdem wollten wir euch für den Abschluss unserer Themenwoche noch ein Rezept für „das Resteessen“ an die Hand geben.

Herausgekommen ist ein winterlicher Salat mit Knödel-Croûtons, der bestimmt eine angenehm frische Abwechslung zu den deftigen Gerichten ist, die ihr die Tage zuvor gegessen habt. Ihr könnt dieses Rezept mit jeglichen vorgekochten Klößen oder Knödeln machen. Alles, was ihr tun müsst, ist sie klein zu schneiden und mit Semmelbröseln zu ummanteln. Im Prinzip sind das deconstructed Butterbrösel, die man ja auch so gern auf Klöße streut. Wir wenden die Knödel-Stückchen nur eben direkt in den Bröseln. Sollten sie nicht so gut haften, könnt ihr die Knödel vorab mit etwas Wasser befeuchten. Danach werden sie angebraten, bis sie außen etwas knusprig werden.

Für den Salat könnt ihr jegliches Gemüse und Obst der Saison nehmen. Jetzt im Dezember eignen sich zum Beispiel auch Äpfel, Grünkohl, Rosenkohl, Pastinaken, Rote Bete, Wirsing, Endiviensalat oder Radicchio. Ich habe mich dieses Mal für Chicorée entschieden, den ich normalerweise nie esse, weil er mir zu bitter ist. In Kontrast zur Birne, Kaki und den karamellisierten Walnüssen schmeckt er mir aber wirklich supergut. Die Vinaigrette ist eine simple Schalotten-Vinaigrette, die ihr in einer Schüssel anrühren könnt oder einfach alle Zutaten in ein Schraubglas gebt und kräftig schüttelt. Die Walnüsse könnt ihr natürlich mit allen anderen Nüssen ersetzen – falls euch das Karamellisieren nicht geheuer oder einfach zu viel ist, reicht es natürlich auch, die Nüsse nur kurz in einer fettfreien Pfanne zu rösten.

Wir rollen dann jetzt mal glücklich aufs Sofa – was für eine Themenwoche!

R691 Chicorée-Feldsalat mit Birne, Kaki und Knödel-Croûtons
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Chicorée-Feldsalat mit Birne, Kaki und Knödel-Croûtons

4 Personen
45 Minuten

Zutaten

Für den Salat:

  • 150 g Feldsalat
  • 1 Chicorée
  • 1 Kaki
  • 1 Birne
  • Schwarzkümmelsamen zum Servieren

Für die karamellisierten Walnüsse:

  • 50 g Zucker
  • 50 g Wasser
  • 100 g Walnüsse

Für die Schalotten-Vinaigrette:

  • 2 Schalotten
  • 6 EL Olivenöl
  • 2 EL dunkler Balsamicoessig
  • 1 EL körniger Senf
  • 1 TL Ahornsirup (oder Agavendicksaft oder Zucker)
  • Wasser
  • Salz
  • Pfeffer

Für die Knödelcroûtons:

  • 6 Knödel oder Klöße vom Vortag
  • ca. 100 g Semmelbrösel
  • vegane Butter zum Braten

Zubereitung

  1. Für den Salat den Feldsalat putzen und Chicorée erst halbieren und dann in dünne Streifen schneiden. Kaki und Birne in kleine Würfel schneiden. Alle geschnittenen Zutaten direkt auf Serviertellern oder einer großen Salatplatte verteilen.

  2. Die Schalotten schälen und fein würfeln. Zusammen mit Olivenöl, dunklem Balsamicoessig, körnigem Senf, Ahornsirup, Salz und Pfeffer in ein Schraubglas geben. Kräftig schütteln, bis sich alles vermengt hat. Die Vinaigrette anschließend erneut abschmecken und etwas Wasser dazugeben, wenn sie etwas dünnflüssiger sein soll.

  3. Für die karamellisierten Walnüsse zuerst Zucker und Wasser in einer Pfanne erhitzen, bis der Zucker geschmolzen ist. Die Walnüsse in die Pfanne geben und unter Rühren erhitzen, bis die Zuckermischung die Nüsse ummantelt, einkocht und dann karamellisiert. Das kann gut und gerne 10 Minuten dauern – die Nüsse werden oft zuerst matt und dann wieder glänzend. Die karamellisierten Nüsse vorsichtig auf Backpapier legen (Achtung, heiß!) und abkühlen lassen. Anschließend etwas kleiner hacken.

  4. Knödel oder Klöße vom Vortag vierteln oder in mundgerechte Stücke schneiden. Anschließend rundum in Semmelbröseln wenden – sollten die Knödel zu trocken sein, vorher mit etwas Wasser befeuchten. Vegane Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen und die panierten Knödel darin rundum anbraten, bis sie gebräunt sind.

  5. Erst kurz vor dem Servieren die Vinaigrette zum Salat geben und vermengen. Die Knödel-Croûtons und karamellisierten Walnüsse darauf verteilen und den Salat mit Schwarzkümmelsamen bestreuen.

R691 Chicorée-Feldsalat mit Birne, Kaki und Knödel-Croûtons
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