Veganer Topfenstrudel mit Kirschen

Aller Anfang ist schwer und so war es auch mit diesem veganen Topfenstrudel. Ich glaube, ich habe ihn mindestens fünfmal testgekocht, bevor er schließlich final fotografiert wurde – und das, obwohl der Topfenstrudel von Anfang an geschmacklich gut war und letztendlich auch sehr schnell und einfach zubereitet ist. Aber beginnen wir von vorne.

Ein Topfenstrudel, oder auch Quarkstrudel genannt, ist ein Blätter- oder Strudelteiggebäck und ein Klassiker der österreichischen Küche. Die Füllung besteht aus veganem Topfen oder Quark, der meist mit Eiern, Grieß, Zucker, Butter, Sauerrahm, Rosinen und Vanillegewürz vermengt wird. Topfen ist übrigens im Grunde genommen ein etwas festerer Quark. Man bekommt ihn im Supermarkt in Deutschland eher selten, aber da wir uns ohnehin nur mit der veganen Variante befassen, spielt das für uns keine Rolle. Die Topfenfüllung wird also angerührt, auf dem Strudelteig verteilt, eingerollt und schon geht’s ab in den Ofen. Mit Kirschfüllung und warm serviert mit Vanillesoße schmeckt er uns am besten!

Das Rezept klingt eigentlich ganz einfach, oder? Tja, eigentlich.Doch kommen wir nun zu den Learnings meines Testkochens, die hoffentlich auch euch weiterhelfen, sollte etwas nicht funktionieren.

Der 1. Versuch: Meinen allerersten Topfenstrudel habe ich mit einer Füllung, die viel zu flüssig war und einem selbstgemachten Teig auf einem Backblech gebacken.Das Ergebnis war ein flacher Topfenstrudel ohne Füllung, denn diese ist einfach herausgelaufen und hat sich auf dem gesamten Backblech ausgebreitet. Ein sehr trauriger Anblick, das kann ich euch sagen! Dazu kam, dass ich die Kirschfüllung direkt auf der veganen Quarkfüllung verteilt habe, wodurch die beiden Füllungen sich vermischt haben und zu einer rosafarbenen Masse wurden. Für den Geschmack ist das natürlich egal, für den Look aber leider nicht und das Auge isst ja nun mal mit. Aber gut – man lernt aus seinen Fehlern, nicht wahr? Das zweite Testkochen war schon wesentlich erfolgreicher.

Der 2. Versuch: Beim zweiten Mal habe ich den Teig nicht so dünn ausgerollt, damit er nicht so schnell reißt, die Füllung mit mehr Stärke und Grieß und etwas veganem Frischkäse dickflüssiger angerührt und die Kirschen erstmal weggelassen, um mich ganz auf die Topfenfüllung konzentrieren zu können. Außerdem habe ich den Strudel in einer länglichen Brotbackform gebacken, da er in der Form mehr Halt hat und so auch seine Form behält. Dieses Mal blieb die Füllung im Strudel und alles sah insgesamt schon deutlich besser aus – bis ich den Strudel anschnitt. Durch den dickeren Teig und die saftige Füllung waren die inneren Teigschichten nicht durchgebacken und die Füllung stark nach unten gesackt, wodurch in der oberen Hälfte des Strudels gar kein Quark mehr vorhanden war. Zudem war die Füllung farblich kaum vom Teig zu unterscheiden, was für schönere Fotos natürlich von Vorteil wäre. Isa wurde um Rat gefragt und weiter ging’s.

Der 3. Versuch: Beim Testkochen Nummer drei kam dann das Vanillepuddingpulver hinzu, da es die Masse noch mehr andickt und zusätzlich einen tollen Geschmack mitbringt. Außerdem habe ich Backpulver in die Füllung gegeben, damit letztere leicht aufgeht statt nur nach unten abzusacken. Die Kirschen habe ich püriert und mit etwas Stärke verrührt köcheln lassen, bis die Masse angedickt ist und nicht mehr so flüssig war. Und der Teig? Tja, den habe ich durch einen fertigen Strudelteig ersetzt, um Zeit und Nerven zu sparen. Die Ambitionierten unter euch können ihren Teig aber natürlich gerne selber zubereiten. Das Ergebnis dieses Tests war sehr lecker, aber die Topfenfüllung etwas zu fest und die Quarkschicht war wieder nicht zwischen den Kirsch- und Teigschichten zu erkennen. Schwierige Sache…

Der 4. Versuch: Ein paar Tage später probierte ich es dann nochmal. Durch das Hinzugeben von veganem Eischnee zur Füllung wollte ich diese luftiger bekommen. Statt Strudelteig wollte ich es diesmal mit Blätterteig probieren, einfach um zu sehen, was mir besser gefällt. Außerdem hatte ich mir eine spezielle Falttechnik für den Teig überlegt, mit der ich die Kirschschicht von der Topfenschicht trennen wollte. Gesagt, getan. Der Strudel gefiel mir optisch ganz gut, aber irgendwie stimmte das Verhältnis von Quark zu Kirschen diesmal nicht und vom veganen Eischnee merkte ich gar nichts. Was den Teig angeht, so fand ich den Blätterteig tatsächlich geschmacklich und optisch ein bisschen besser, aber ich denke, dass ist einfach persönliche Präferenz und man kann beide Teige gut verwenden, je nachdem was man schneller im Supermarkt findet.

Der 5. Versuch: Also ging es direkt nochmal in die Küche. Der vegane Eiweißersatz wurde wieder verbannt, das Quark-Kirsch-Verhältnis angepasst und die Menge an Stärke im Rezept noch ein letztes Mal optimiert. Geschafft!

Das war die Geschichte hinter diesem Rezept. Ihr seht, auch wenn wir bei Zucker&Jagdwurst viel backen und kochen, klappt auch bei uns nicht immer alles sofort. Hinter jedem Rezept steckt ein gutes Stück Arbeit – das Ergebnis lohnt sich aber immer! In diesem Sinne: Viel Spaß beim Nachbacken!

R754 Veganer Topfenstrudel mit Kirschen
R754 Veganer Topfenstrudel mit Kirschen
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Veganer Topfenstrudel mit Kirschen

1 Strudel (8 Portionen)
60 Minuten

Zutaten

  • 1 veganer Blätterteig
  • 120 g veganer Quark
  • 120 g veganer Frischkäse
  • 70 g Zucker
  • 8 g (1.5 TL) Vanillezucker
  • 3 EL Weichweizengrieß
  • 4 EL Speisestärke
  • 40 g Vanillepuddingpulver
  • 1 TL gemahlene Vanille
  • 1 TL Backpulver
  • 0.25 Zitrone (Abrieb)
  • 1 Prise Salz
  • 250 g frische Kirschen

Zubereitung

  1. Für die Topfenfüllung veganen Quark, veganen Frischkäse, Zucker, Vanillezucker, Weichweizengrieß, 2 EL der Speisestärke, Vanillepuddingpulver, gemahlene Vanille, Backpulver, Zitronenabrieb und eine Prise Salz in einer Schüssel verrühren.

  2. Für die Kirschfüllung die Kirschen entkernen, in einen Topf geben und pürieren. Anschließend die restlichen 2 EL Speisestärke mit den pürierten Kirschen verrühren und die Mischung erhitzen, bis sie andickt. Den Topf vom Herd nehmen und kurz abkühlen lassen.

Tipp: Ihr könnt die Kirschen ganz leicht entkernen, indem ihr einen Glas- oder Metallstrohhalm durch die einzelnen Kirschen drückt.

  1. Den veganen Blätterteig auf Backpapier legen und die Füllung darauf verteilen. Dafür legt ihr den Blätterteig mit der kurzen Seite zu euch und beginnt damit die vegane Kirschfüllung als schmalen Streifen parallel zur kurzen Seite auf dem Blätterteig zu verstreichen. Zu den Teigrändern jeweils 2 cm Platz lassen. Anschließend klappt ihr die Seitenränder des Teiges einmal ein und rollt die Kirschfüllung so weit ein, dass sie komplett vom Teig umschlossen und nicht mehr zu sehen ist. Nehmt dann die vegane Quarkfüllung und bestreicht einen Streifen des Teiges mit dieser Füllung, wobei erneut 2 cm Platz zum Rand gelassen werden sollte. Anschließend wieder den Seitenrand ein Stück einklappen und den Strudel weiter einrollen, bis auch die Quarkfüllung nicht mehr zu sehen ist. Den Strudel auf diese Weise weiter mit der veganen Quarkfüllung befüllen, bis kein Teig mehr übrig ist. Zum Schluss den Strudel einmal umdrehen, damit die Teignaht und die Kirschfüllung unten sind. Schaut euch gerne die Zubereitungsfotos an, um den Faltprozess besser zu verstehen.

Tipp: Ihr könnt den Topfenstrudel auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech oder in einer mit Backpapier ausgelegten Brotbackform backen. Letzteres eignet sich jedoch besser, da der Topfenstrudel so seine Form besser behält und nicht so sehr in der Breite „auseinandergeht“.

  1. Den veganen Topfenstrudel bei 200°C (Umluft) ca. 30 Minuten backen, bis er leicht gebräunt ist. Vor dem Anschneiden komplett auskühlen lassen. Im Kühlschrank hält sich der Strudel mehrere Tage.
R754 Veganer Topfenstrudel mit Kirschen
R754 Veganer Topfenstrudel mit Kirschen

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