Vegane Kohlrouladen
Veganer Braten oder doch lieber Gulasch? Eine schwere Entscheidung, die wir jedes Weihnachtsfest aufs Neue treffen müssen. Und als ob die Entscheidung nicht schon schwer genug wäre, folgt hier direkt das nächste weihnachtstaugliche Rezept: vegane Kohlrouladen.
Da ich in einem kohlrouladenfreien Haushalt aufgewachsen bin, musste ich mir dieses Mal beim Testkochen Verstärkung von außen holen. Zum Glück konnte ich in meinem Freundeskreis den/die eine:n oder andere:n Kohlrouladen-Connoisseur:in auftreiben. Das Ergebnis: Die veganen Rouladen schmecken so herzhaft und deftig wie das Original! Und sie sind tatsächlich gar nicht so schwierig zuzubereiten, wie man vielleicht denkt.
Die Füllung unserer Rouladen besteht aus „frischem“ veganem Hackfleisch aus dem Kühlregal. Ihr findet es inzwischen bei vielen Discountern und Supermärkten. Geschmack und Konsistenz eignen sich perfekt für die Füllung, da es sich toll formen lässt und nicht so „trocken“ ist wie Sojagranulat. Dazu haben wir gekochte Linsen aus der Dose gegeben. Ihr könnt die Linsen selbstverständlich aber auch selbst einweichen und kochen. Die Füllung landet normalerweise in einem gerollten Weißkohl-Batt. Aufgrund der tollen grünen Farbe haben wir uns jedoch für Wirsing entschieden. Beide Sorten eignen sich perfekt.
Achtet darauf, vor dem Blanchieren der Blätter die harten Stiele zu entfernen, dadurch wird das Rollen zum Kinderspiel. Vor dem Braten werden die Rouladen mit Küchengarn fixiert. Diesen Schritt solltet ihr auf keinen Fall überspringen, da die Röllchen sonst hoffnungslos auseinanderfallen. Ihr findet Küchengarn eigentlich in jedem Supermarkt oder online. Alternativ kann man die Kohlrouladen auch mit Zahnstochern befestigen.
Um euch (und uns) etwas Arbeit zu ersparen, bereiten wir die braune Sauce direkt im Topf zu, in dem auch die Kohlrouladen schmoren (juhu, einmal Abwaschen gespart). Hierfür geben wir Tomatenmark zu den angebratenen Rouladen in die Pfanne und löschen beides mit reichlich Gemüsebrühe ab. Nach etwa 30 Minuten können die gegarten Rouladen entnommen werden. Aus dem Rouladen-Sud stellen wir die Soße her. Dafür landen nacheinander pflanzliche Sahne, Stärke und Gewürze im Topf, bis eine dicke braune Soße entsteht. Wir haben Kohlrouladen und Soße mit Kartoffeln serviert, aber auch Miniknödel oder Kartoffelklöße eignen sich perfekt.
Tipp: Wer schon einmal so einen ganzen Kohl zu Hause hatte, weiß, er ist quasi endlos. Aber keine Sorge, statt 50 Rouladen daraus zu rollen, könntet ihr die Reste z. B. zu Kraut-Zwiebel-Nudeln oder Coleslaw verarbeiten.
Vegane Kohlrouladen
Zutaten
Für die Kohlrouladen:
- 6–8 Blätter Weißkohl (oder Wirsing)
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 50 g Karotte
- 10 g frische Petersilie
- 250 g veganes Hackfleisch (frisch oder vorgegart)
- 250 g gekochte braune Linsen aus der Dose (Abtropfgewicht)
- 2 EL mittelscharfer Senf
- 2 EL Tomatenmark
- 1 TL Paprikapulver
- vegane Butter zum Braten
- Salz
- Pfeffer
Für die Soße:
- 2 EL vegane Butter
- 2 EL Tomatenmark
- 500–900 ml Gemüsebrühe
- 35 g Speisestärke
- 100 ml vegane Kochsahne
- 2 TL glutenfreie Sojasoße (Tamari)
- 1 TL getrockneter Majoran
- 1 Prise Zucker
- Salz
- Pfeffer
Zum Servieren:
- 1.5 kg festkochende Kartoffeln
- frische Petersilie
Zubereitung
Für die Kohlrouladen Zwiebeln, Knoblauch und Karotte schälen und fein würfeln (oder die Karotte raspeln). Petersilie waschen und fein hacken.
In einer Schüssel kleingeschnittene Zwiebeln, Knoblauch und Karotte sowie gehackte Petersilie, veganes Hack, gekochte braune Linsen, Senf, Tomatenmark und Paprikapulver vermengen und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Die Füllung gut mit den Händen durchkneten, sodass eine formbare Masse entsteht.
Pro Kohlroulade ein großes Blatt vom Weißkohl vorsichtig vom Strunk abschneiden und waschen. Den unteren Teil des Strunks im Blatt mit einem Messer herausschneiden. Gesalzenes Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Kohlblätter darin 4–5 Minuten blanchieren. Die Blätter danach aus dem heißen Wasser nehmen, unter kaltem Wasser abschrecken und auf einem sauberen Geschirrtuch abtropfen lassen.
Auf jedem Kohlblatt 2–3 Esslöffel der Füllung mittig platzieren. Die Blätter von rechts und links zuklappen und die Kohlroulade von unten nach oben fest aufrollen, sodass eine Roulade entsteht. Mit Küchengarn befestigen, sodass die Kohlrouladen nicht auseinanderfallen. Diesen Schritt mit allen Kohlblättern wiederholen, bis die Füllung aufgebraucht ist.
TIPP: Das Garn am vorderen Ende um die Kohlroulade legen und zuknoten. Nun mehrmals das Küchengarn um die Kohlroulade wickeln, sodass ihr am anderen Ende ankommt. Hier das Garn erneut verknoten und abschneiden.
Für die Soße vegane Butter in einer großen, tiefen Pfanne erhitzen. Die Kohlrouladen darin anbraten, sodass sie von allen Seiten gut gebräunt sind. Das Tomatenmark in die Pfanne geben und gemeinsam mit den Kohlrouladen anrösten.
Nun mit Gemüsebrühe aufgießen, bis die Kohlrouladen fast bedeckt sind, einen Deckel auf die Pfanne oder den Bräter legen und die Kohlrouladen 30 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren lassen. Die Soße sollte nur leicht köcheln.
In der Zwischenzeit die festkochenden Kartoffeln schälen und in einen Topf geben. Mit Wasser bedecken, salzen und 15–20 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind und ihr mit einer Gabel reinpieksen könnt.
Die Kohlrouladen im Anschluss aus der Pfanne nehmen. Speisestärke in 2–3 Esslöffeln Wasser anrühren und zur Soße geben. Vegane Sahne einrühren und die Soße mit glutenfreier Sojasoße, Majoran, Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken. 1–2 Minuten köcheln lassen, bis sie leicht andickt. Die Kohlrouladen zurück in die Pfanne geben und vom Herd nehmen.
Zum Servieren Petersilie waschen und fein hacken. Die Kohlrouladen mit der Soße und den Kartoffeln servieren und mit Petersilie bestreuen.
